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Corpus der ägyptischen Totenfiguren der öffentlichen Sammlungen Krakaus

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ISBN: 83-7188-275-0
Description: Hardback, 293 pages (24x33 cm), photographs, only 250 vols. issued!
Condition: new
Weight: 2005g.

 

 

Hermann A. Schlögl, Corpus der ägyptischen Totenfiguren der öffentlichen Sammlungen Krakaus, Universitas Iagiellonica, Universitat Freiburg Schweiz, Krakow 2000



Die Krakauer Sammlungen von Altertumern
Kurzer Abriss einer Geschichte der agyptischen Totenfiguren
Wnn jsw. Ein anderes Wort fer "Totenfigur"
Anmerkungen zu shd Wsjr
Typologie der wichtigsten Formen der Totenfiguren

Katalog

1. Czartoryski-Sammlung. Zbiory Czartoryskich
2. National-Museum. Muzeum Narodowe
3. Archaologisches Museum. Muzeum Archeologiczne
4. Sammlung des Archaologischen Instituts der Universitat. Zbior Instytutu Archeologii Uniwersytetu Jagiellonskiego

Abkurzungsverzeichnis
Zeittabelle
Index der Namen
Index der Titel
Dank
 


Die Sammlungen antiker Denkmaler in Krakau reichen in ihren Anfangen in die zweite Halfte des 19. Jahrhunderts zuruck. Unter den in ihnen zusammengetragenen Denkmalern befinden sich zahlreiche agyptische Objekte, darunter eine betrachtliche Anzahl von Uschebti. die Gegenstand der vorliegenden erschopfenden Bearbeitung durch Hermann Schlogl sind. Es handelt sich dabei um eine sehr interessante Sammlung, ubrigens nicht nur im Kontext des Besitzstandes polnischer Museen. Interessant sind auch die Schicksale einzelner Uschebtifiguren und ihre Verbindungen mit der Tatigkeit - nicht nur - Krakauer Sammler, sofern sie in den Archivmaterialien noch fassbar waren. Es scheint nutzlich, dem hier vorgelegten Katalog einen kurzen Abriss zur Geschichte der einzelnen Sammlungen mitsamt der sie betreffenden grundlegenden Literatur zuhanden des Benutzer voranzustellen.

1. DAS CZARTORYSKI-MUSEUM (MUZEUM CZARTORYSKICH)

Die Anfange dieser fur die Geschichte der polnischen Nationalkultur sehr bedeutenden reichen Sammlung von Kunstwerken aus unterschiedlichen Epochen reichen bis zur Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert. Diese Zeit ist mit der Sammlertatigkeit von Izabella Czartoryska (1746-1835) vom Familiensitz in Pulawy aus verknupft. Im 19. Jahrhundert waren die Sammleraktivitaten der Czartoryski-Familie mit Paris verbunden. Begrunder des Krakauer Czartoryski-Museums war dagegen Furst Wladyslaw Czartoryski, der im Jahr 1876 die Sammlung der Familie aus dem Pariser Sitz im Hotel Lambert hierher uberfuhrte. Von diesem Augenblick an erfolgte in Krakau die weitere Entwicklung des Museums und die Bereicherung ihrer Sammlungen. Bis in die Gegenwart stellt das Czartoryski-Museum eine wichtige und aktive Institution dar, die sich um die polnische Kultur ungewohnlich verdient gemacht hat.Unter den antiken Denkmalern, die nur einen Teil dieser reichen Sammlung von Werken der Kunst und des Kunsthandwerks aus verschiedenen Epochen darstellen, nimmt den wichtigsten Platz die hervorragende Sammlung griechischer Vasen ein. Wladyslaw Czartoryski interessierte sich aber ebenfalls sehr fur agyptische Kunst. Seine Kaufe tatigte er auf Auktionen in Paris, aber auch direkt in Agypten, wo als seine Agenten Marius Panayotis Tano, Makarios Shenuda und Stefan Marusienski fungierten. Dank der Vermittlung Marusienskis erwarb man u.a. 16 Uschebtifiguren...

 


 

 KURZER ABRISS EINER GESCHICHTE DER AGYPTISCHEN TOTENFIGUREN

Unter den Kleindenkmalern des Alten Agypten bilden die Totenfiguren eine zahlenmassig bedeutende Gruppe. Die offentlichen Sammlungen von Krakau besitzen aus allen Zeitperioden Statuetten, die teilweise nicht nur als Kunstwerke von Bedeutung sind, sondern auch Einblicke in die stilistische und religiose Entwicklung dieser Figurengattung erlauben.Die alten Agypter nannten die meist mumienformig gebildeten, kleinen Statuetten mit verschiedenen Bezeichnungen: Die alteste ist "Schabti" bzw. die Pluralform "Schabtiu", spater taucht die defektive(?) Schreibweise "Schawabti" auf, und im letzten Jahrtausend vor Chr. wird die Benennung "Uschebti" ublich.
Die Bedeutung dieser Namen hat bisher in der Wissenschaft sehr verschiedene Erklarungen und Deutungen gefunden. Von der agyptischen Spatzeitbenennung "Uschebti" wird in der modernen Literatur eine Ubersetzung "Antworter" oder "Antwortefigur" verwendet, die man von dem altagyptischen Verb "uscheb" = antworten abgeleitet hat. Die Deutung ist uberzeugend und einleuchtend und mag in einer Art Volksetymologie entstanden sein. Die Uschebti haben namlich im haufig an ihnen selbst angebrachten Text auf Arbeitsanforderungen zu antworten und "hier bin ich" zu sagen. Es ist aber zu bedenken, dass diese Deutung sich von der jungsten Benennung herleitet und mit den alteren Bezeichnungen nicht in Einklang gebracht werden kann. Da die Figuren in der Regel Grabbeigaben waren, hat man sich daran gewohnt, sie neutral als 'Totenfiguren' zu bezeichnen. Wir verwenden hier 'der Schabti' oder 'der Uschebti' (Singular) und 'die Schabti', 'die Uschebti' (Plural) und nicht die unschone Vermischung von altagyptischen Wort mit deutschem Plural: 'die Schabtis', 'die Uscheb-tis'.Die altesten Figuren tauchen am Beginn der Epoche des Mittleren Reiches (um 2000 v. Chr.) auf. Sie sind vorwiegend aus Wachs, aber vereinzelt auch aus Nilschlamm geformt und zeigen den nackten menschlichen Korper mit deutlich gekennzeichneten Geschlechtsmerkmalen, die wohl mit dem Geschlecht des Grabeigentumers ubereinstimmten. Wachs als Material gehorte fur die Agypter zu den Ursubstanzen und war ein Symbol der Wiederauferstehung. Auch im Material Nilschlamm steckte regenerative Kraft. Diese kleinen Figuren, deren Arme ausgestreckt an den Korperseiten anliegen, sind einfach modelliert. Sie wurden in Mumienbinden gewickelt und in Miniatursargen beigesetzt. Vielschichtige religiose Vorstellungen haben dazu gefuhrt, dem Toten diese Figuren mit in sein Grab zu geben. Fur das jenseitige Leben war es unerlasslich, dass der mit Binden umhullte Korper unversehrt erhalten blieb. Die Mumienhulle war Schutz und gewahrte daruber hinaus die Auferstehung von den Toten. In der Zeit nach dem Zusammenbruch des Alten Reiches und des allgemeinen Aufruhrs im Land (Erste Zwischenzeit) wurde keine Mumifizierung vorgenommen...